Melancólico Buenos Aires

Piazzollas Orchesterwerke – Tango auf großer Bühne

Astor Piazzolla (1921-1992)
Astor Piazzolla (1921-1992)

Astor Piazzolla (1921–1992), der wohl bekannteste Instrumentalist und Komponist für modernen Tango, lebte Zeit seines Lebens in verschiedenen musikalischen Welten. Dabei waren die Welt der Klassik und die Welt des Tango tonangebend.

Die ersten Einflüsse der Klassik rühren aus der Zeit, als er von 1924-37 mit seinen Eltern in New York lebte und mehr durch italienische Märsche, amerikanischen Jazz, jüdische Sprechgesänge und klassischer Musik geprägt wurde als durch den Tango, den sein Vater jeden Abend nach der Arbeit hörte. Er erhielt Unterricht sowohl auf dem Bandoneón als auch auf dem  Klavier. Vor allem durch letzteres wurde seine lebenslange Liebe zur Musik von Bach, Rachmaninow und Strawinsky geweckt, die später großen Einfluss auf das Schreiben seiner klassischen Musik hatte.

Zu Beginn seiner Schaffensphase, als er noch Schüler bei Alberto Ginastera war, schuf er klassische Stücke, die nichts mit Tango zu tun hatten. Nach seinem einjährigen Studienaufenthalt bei  Nadja Boulanger in Paris (1954-1955) stürzte er sich voller Elan in die Welt des Tango um dort völlig neue Wege zu gehen. Der Bruch mit der musikalischen Tradition des Tango und die schonungslose Radikalität, die in seinen Kompositionen zum Ausdruck kommt, machten ihn ein Leben lang zu einem wurzellosen Migranten. Seine Anlaufstellen waren die USA, Italien und Paris. Denn auch wenn es in Buenos Aires immer einige Bewunderer seiner Musik gab, musste er dort lange gegen Anfeindungen und sogar Morddrohungen ankämpfen.

Im Lauf seiner Karriere gelang es ihm, seine progressiven Tango-Kompositionen auch mit den Klangfarben der Streich- und Sinfonieorchester zu mischen, welche weit über das Spektrum traditionellen Tangos hinausgingen. Später in seinem Leben arbeitete er mit klassischen Musikern wie dem Kronos Quartett oder dem Cellisten Mstislav Rostropovich, aber auch mit Jazzmusikern wie Gerry Mulligan oder der Chansonsängerin Milva zusammen.

Nach „Hommage á Piazzolla“ bringt das Cuarteto Rotterdam mit „Melancólico Buenos Aires“ die Musik Astor Piazzollas auf die Bühne, die er für Konzertsäle und Streich- und Sinfonieorchester geschrieben hat. Beide Herzen Piazzollas können hier in einer Brust schlagen: Cuarteto Rotterdam steuert den Tangoklang bei, das Orchester die sinfonische Vielfalt.

Adiós Nonino (Astor Piazzolla)

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